Montag, 14. September 2015

Völkerwanderung 2015???

Ich weiß - keiner möchte das so wahrnehmen - aber ich traue mich ungeschützt mal zu behaupten, dass wir am Anfang einer neuen Völkerwanderung sind. Ich schaue mir nur mal die Weltgeschichte mit ihren manigfaltigen Menschenwanderungen an und erkenne schlicht ähnliche Muster.

Schon unserer Urvorfahren - und ich denke hier mal nur an unsere eigene Menschenrasse: Homo Sapiens - ist aus Afrika eingewandert (und hat die letzte andere Menschenrasse, den Homo Neanderthaliensis verdrängt - abgesehen von jenen 4% in den Genen außerafrikanischer Menschen, die nachgewiesenermaßen als Spur von diesem vorhanden sind).

Die nächste kulturell bedeutende Völkerwanderung, waren jener Anteil unserer Vorfahren, die aus dem Gebiet der heutigen Türkei nach Europa gekommen sind, und die jungsteinzeitliche Revolution trugen (Ackerbau und Sesshaftigkeit) - und haben dabei die sammelnden und jagenden Menschengruppen verdrängt.

Dann fallen mir jene Gruppen ein, die sich später als Kelten kulturell darstellen werden. Die verdrängten die vorher in weiten Teilen Mitteleuropas anwesenden Illyrer (ob sie nicht auch jene Völkergruppen in Bewegung setzten, aus denen später das antike Griechenland hervorging?).

Und dann ab dem 2. Jrh. v. Chr. jene Völkergruppen aus Nordeuropa, die wir nachträglich als Germanen zusammenfassten - über Jahrhunderte strömten sie auf teils abenteuerlichen Wegen durch ganz Mittel-Süd- und Westeuropa bis teilweise nach Afrika.

Und ich bin mir sicher, dass die oben angeführten Wanderungen nur ein ganz kleiner Teil ist, was wirklich an Menschenwanderungen auf unserem Planeten stattfand (nicht zu vergessen, die Abermillionen Europäer und Afrikaner, die nach Amerika auswanderten - letztere eher verschleppt ....)

Eines ist allen diesen Wanderungsbewegungen gemein: Sie sind Antwort auf ökonomischen und sozialen Druck, teilweise Krieg u. ä. - und noch eines: Sie konnten nicht verhindert werden: nicht einmal von einem so organisiert-modernen, militärisch am Gipfel der damaligen Zeit stehenden Reich wie das Römische. Mauern und Zäune waren immer sinnlos und werden immer sinnlos bleiben. Entweder ist deren Unterhalt letztlich für den diese Betreibenden ruinös teuer, oder andernfalls lächerliche Folklore. In beiden Fällen aber über längere Zeiträume hinweg sinnlos.

Die einzige Möglichkeit, die Situation einigermaßen anständig zu bewältigen, ist, effektiv an den Fluchtgründen zu arbeiten (und das ist schlicht teuer) und anstehende Menschengruppen offensiv zu integrieren. Dabei kann es nicht in erster Linie um Assimilation gehen (dazu sind diese Gruppen sowieso zu groß) sondern um ein prozesshaftes Zusammenwachsen der "Alten" und der "Neuen". Auch das lehrt die Geschichte: Die Vorfahren der Ungarn waren eine zentralasiatisches Reitervolk, dass einerseits der Mehrheitsbevölkerung letztlich ihre Sprache aufgeprägt, aber, so weit ich weiß, kaum genetische Spuren hinterlassen hat.

Auch in uns mischen sich allerhand einerseits genetische, kulturelle und sprachliche Einflüsse - angefangen von Flur- und Ortsnamen die nicht mal indogermanischen Ursprungs sind bis zu den Grundzügen unseres Denkens (griechisch-jüdisch - so nebenbei über das islamische Spanien zu uns gekommen), unseres Rechts (römisch-germanisch) usw. usf.

Geschichte ist immer Bewegung - wir am beginnenden 21. Jrh. haben vielleicht die Chance auf Grund unseres Wissens, diese ohne Blutvergießen und Gewalt nicht nur mehr erdulden sondern vielmehr gestalten zu können.

Dazu bedarf es aber Herz, Hirn und Gutes tuender Hände.

Samstag, 23. März 2013

5.412.641,93 Euro ...

... muss Ex-Finanzminister Grasser Steuern nachzahlen. Mein Gott, wie gerne würde ICH diese Summe nachzahlen. Herr Ex-Minister - ich habe einen Vorschlag: Sie geben mir das Einkommen, von dem sie die Steuer nachzahlen - und ich zahle mit Begeisterung die Steuern, die Zinsen und von mir aus noch eine allfällige Finanzstrafe nach. Mit einem Schlag wäre zwei Leute ihre Probleme los (zumindest einen Teil): Sie das Problem, dem Fiskus etwas abgeben zu müssen (jenem Fiskus, dem sie selber Jahre lang vorstanden) und ich meine finanziellen Probleme. Und wissen sie was: für diesen Ratschlag will ich nicht mal Honorar .... *gggg*

Donnerstag, 14. März 2013

Habemus Papam!!!

Wir haben einen neuen Papst.
Der erste Eindruck, den ich von ihm hatte: Der Mann ist wirklich ein Mann des Kirchenvolkes - schon alleine die schlichten Worte (ich kann nicht Italienisch - aber irgendwie konnte ich auch unabhängig von der TV Übersetzung erkennen, was er sprach) am Balkon, mit denen er die Menschen begrüßte und um ein Gebet für den emeritierten Papst und im Anschluss für sich selbst bat - haben mich beeindruckt - und das will was bei mir heißen - so leicht beeindruckt mich nicht so schnell etwas oder jemand (auch keine kirchlichen Purpurträger bzw. auch Weißträger).
Bin jedenfalls gespannt, was von ihm ausgehen wird ...

Dienstag, 12. März 2013

Schüller ist exkommuniziert ...

... schreibt ein billiges Blättlein, das in die Pfarrhöfe ungefragt reingeflutet ist. Wow - sogar ein Kirchenrechtler hat das gesagt (Jg. 1928 - einschlägige Kirchengeschichte; kann man in einem Konflikt jedem vorwerfen); es geht hiebei um eine Exkommunikation gemäß § 1364 als Tatstrafe (wegen Missachtung der Unterordnung unter dem Papst).

Möchte da nicht weiter darauf eingehen - wenn aber die entsprechende Rechtsfigur gilt, dann machen sich alle Instanzen der Römisch Katholischen Kirche inkl. der Kurie mitschuldig weil sie gerade nicht die umgehende Entlassung aus dem Klerikerstand verfügen - und das nicht nur Schüller, sondern allen Unterzeichnern des entsprechenden Manisfestes - möglicherweise zieht eine dergestalte Duldung ja auch eine Exkommunikation als Tatstrafe nach sich ... das weiterzudenken macht richtig Spass.

Und das beste an der Sache ist, dass eine Suspendierung kirchenamtlicherseits die Verpflichtung zu einer entsprechenden Appanage des Suspendierten nicht aufhebt. Na ist das lustig

Im Ernst: Diese selbsternannten Retter/innen der Katholika sind massiv durchgeknallt - was wird nur passieren, wenn sich mit dem neuen Papst der Wind nur ein wenig dreht? Bin gespannt ...

Samstag, 9. März 2013

Die Zeit der "Messiasse" ...

  • Hugo Chavez soll einbalsamiert werden - sozusagen "in den Herzen Venezuelas ewig leben" - hm - durchgeknall?
  • In Österreich: Franz Strohsack (vlg. Frank Stronach) - mit 80 der Retter Niederösterreichs vor der Dikatur Erwin Prölls?
  • Erwin Pröll selber: auch eine Art Messias?
  • HG Strache: auch ein Messias - der Rächer der "Enterbten"?
wechseln wir zur Kirche:
  • Der Papst: wird da von einigen auch eine Art Messias erwartet
  • diverse "Gemeinschaftsgründer/innen" 
Geschichte:
  • Heute habe ich ein Feature über den Anschluss Österreichs gehört in Ö1 - Hitler hat man auch mal als Messias angesehen
  • in der jüngeren Geschichte Österreichs: "Die Sonne, die von (Kärntens) Himmel gefallen ist" - Jörg Haider - auch ein Messias
Verdammt noch mal!!! Was reitet Menschen, immer wieder allzu menschlichen Gestalten nachlaufen zu wollen, die ihnen das Gefühl geben, sie - wovon auch immer - retten zu können. Ist es wirklich eine Grundhaltung des Menschen in unseren möglicherweise schon beginnend "postdemokratischen" Gesellschaften, immer wieder jemand suchen bzw. anhimmeln zu müssen, der verspricht, die Welt möglichst einfach zu erklären (solange man nur nahezu 100%ig den entsprechenden Lehren folgt)

Manche scheinen wirklich ihr Hirn
  • auf dem Wahlzettel
  • am Weihwasserkessel
  • oder wo und wann auch immer 
abzugeben ....

Mittwoch, 6. März 2013

Lebendige Pfarrgemeinden...

... sind die Quelle einer Kirche, die Salz sein will in der Welt. Und im Gegensatz zu den üblich verdächtigen kirchlichen Purpurträgern, braucht es in unserer immer größeren und zu gleich kleiner werdenden Welt eine gar nicht so knappe Menge Salz, um Welt und Gesellschaft zu salzen (um im Bild des Evangeliums zu bleiben).

Der Purpurpastoralplan aber meint, sein Heil in den sogenannten Kleinen Geistlichen Gemeinschaften zu finden, Gruppen, denen ich mal unterstelle (wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad mag auch Vorurteil dabei sein):
  • selbstreferenziell zu sein - also es dringt von außen - fast - gar nichts hinein
  • kritisch vor allem gegen alle, die nicht auf deren Wellenlänge sind
  • immer in Gefahr, sich selbst zu überhöhen
  • gesellschaftlich von enden wollender Relevanz zu sein (weil im Besitz der Wahrheit sich wähnend eine Auseinandersetzung mit der Weltwirklichkeit nicht wirklich Ziel führen scheinen mag)
  • mehr oder weniger ausgrenzend und spirituell arrogant gegenüber jenen, die "ihrer Wahrheit" nicht 100% zustimmen bzw. diese als eine unter viele betrachten
Ich denke jedenfalls, dass Pfarrgemeinden jener Ort sein sollen, wo die getauften Katholiken/Katholikinnen/Christinnen/Christen spirituelle Begegnung finden sollen, ohne gleich mal hohe spirituelle Hochseilakrobaten sein zu müssen. Pfarrgemeinden vor allem auch Orte, wo auch jene Geborgenheit erfahren, die auch in ihrer derzeitigen Lebenssituation lieber "hinter den Säulen" sitzen möchten.

Ich sehe mich mal auf der Seite der zuletzt angesprochenen. Es gilt den Glauben in die Lebenswelten der Menschen hineinzutragen - so wichtig spezielle geistliche Angebote auch sein mögen - autenthisch muss der Glaube nicht in erster Linie in Bibelabenden und Gebetskreisen sondern im Alltag gelebt werden. Dazu ein Gebet der Theresa von Avila:

Herr der Töpfe und Pfannen - 
Theresa von Avila

Herr der Töpfe und Pfannen,
ich habe keine Zeit,
eine Heilige zu sein
und Dir zum Wohlgefallen
in der Nacht zu wachen,
auch kann ich nicht meditieren
in der Morgendämmerung
und im stürmischen Horizont.

Mache mich zu einer Heiligen,
indem ich Mahlzeiten zubereite
und Teller wasche.
Nimm an meine rauen Hände,
weil sie für Dich
rau geworden sind.
Kannst Du meinen Spüllappen
als einen Geigenbogen gelten lassen,
der himmlische Harmonie
hervorbringt auf einer Pfanne?
Sie ist so schwer zu reinigen
und ach, so abscheulich!

Hörst Du, lieber Herr,
die Musik, die ich meine?
Die Stunde des Gebetes ist vorbei,
bis ich mein Geschirr
vom Abendessen gespült habe,
und dann bin ich sehr müde.
Wenn mein Herz noch am Morgen
bei der Arbeit gesungen hat,
ist es am Abend schon längst
vor mir zu Bett gegangen.
Schenke mir, Herr,
Dein unermüdliches Herz,
dass es in mir arbeite statt des meinen.

Mein Morgengebet
habe ich in die Nacht gesprochen
zur Ehre Deines Namens.
Ich habe es im voraus gebetet
für die Arbeit des morgigen Tages,
die genau dieselbe sein wird
wie heute.
Herr der Töpfe und Pfannen,
bitte darf ich Dir
anstatt gewonnener Seelen
die Ermüdung anbieten,
die mich ankommt
beim Anblick von Kaffeesatz
und angebrannten Gemüsetöpfen?

Erinnere mich an alles,
was ich leicht vergesse;
nicht nur um Treppen zu sparen,
sondern, dass mein
vollendet gedeckter Tisch
ein Gebet werde.
Obgleich ich Martha-Hände habe,
hab' ich doch ein Maria-Gemüt,
und wenn ich die schwarzen Schuhe putze,
versuche ich, Herr,
Deine Sandalen zu finden.
Ich denke daran,
wie sie auf Erden gewandelt sind,
wenn ich den Boden schrubbe.

Herr, nimm meine Betrachtung an,
weil ich keine Zeit habe für mehr.
Herr, mache Dein Aschenbrödel
zu einer himmlischen Prinzessin;
erwärme die ganze Küche
mit Deiner Liebe
und erleuchte sie mit Deinem Frieden.
Vergib mir, dass ich mich absorge,
und hilf mir, dass mein Murren aufhört.
Herr, der Du das Frühstück am See
bereitest hast, vergib der Welt,
die da sagt: "Was kann denn
aus Nazareth Gutes kommen?"
Nicht das ich meine, alles und jedes schon erfasst zu haben - und ich wähne mich schon gar nicht, ein kontemplativer Mensch vom Zuschnitt einer Hl. Theresa zu sein - aber ich denke obiges Gebet einer durch und durch mysthisch Begabten hat doch etwas befreiendes ...

Dienstag, 5. März 2013

Wieder ein mal einen Erste Hilfe Kurs ...

... diesmal mit der 4. Klasse der Hauptschule Schönbach. Nachdem ich ja seit drei Jahren aus dem Schuldienst geschieden bin, finde ich die paar Vormittage mit den jungen Leuten sehr erfrischend. Irgendwie bin ich dankbar, dass es mir geschenkt ist, den jungen Menschen beibringen zu dürfen, wie sie Leben retten können.