Jetzt rumort es wieder im Blätterwald - die neue Pisastudie ist da und wir Österreicher sind schon wieder nicht unter den Top Ten; das kratzt gewaltig am Selbstbewußtsein: Die Fußballer inferior, die Schüler mediocer - wenn da nicht die Schifahrer wären, wo wären wir dann noch (Gottseidank hat bei uns noch keiner begriffen, dass der alpine Weltcup und auch die nordischen Bewerbe für so ungefähr 95% der Weltbevölkerung genauso interessant sind, wie Curling für den Durchschnittsösterreicher).
Was mich am meisten fasziniert, ist, dass alle möglichen Leute an der Misere schuld sein sollen, das Schulsystem, die Lehrer, usw. usf. aber zwei Gruppen am Bildungsgeschehen werden nahezu komplett ausgeklammert: die Schüler/innen und die Eltern.
Ich unterrichte am Land an einer kleinen (sehr kleinen) Hauptschule Religion (nur 2 Klassen) - aber eines ist mehr als auffallend: der Hang zum Mittelmäßigen (möglicherweise auch darunter); es gibt scheinbar nichts schlimmeres, als das ein Kind möglicherweise studiert (Matura an berufsbildenden Höheren Schulen sind mittlerweile akzeptiert) - ob im Wirtshaus oder in anderen "Umfeldern", man spürt immer die Reserviertheit gegenüber Bildung im Allgemeinen und Studium im Speziellen - wobei nochmal zwischen technischen, natur- und geisteswissenschaftlichen Studien unterschieden wird.
Nun ist mir klar, dass ein Studium nicht alles bedeutet, nein im Gegenteil, ich schätze jeden Beruf gleich hochwertig - vielmehr macht mir diese Reserviertheit der Bildung im Generellen Probleme. Das schlägt sich nämlich schon durch bis zu den Kleinen, die Freude am Lesen entwickeln sollten - wenn´s aber die Eltern nicht tun, im Gegenteil Belesenheit im alltäglichen Leben eher herabsetzen - wie soll das dann noch funktionieren mit der Lesefertigkeit; wenn z.B. eine Mutter versucht ihren Willen durchzusetzen, indem sie dem Kind ANDROHT lesen zu müssen, wenn es dieses oder jenes nicht mache - über diese Milieus hat noch keiner diskutiert ...
3 Kommentare:
nun gut,aber das mit der drohung lesen zu müssen als strafe habe ich noch nie gehört.
lg Günter
Aber ich von einer Mutter im Vorbeigehen - ist schon scharf gell
das ist die heutige zeit, einfach unglaublich
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