Die üblichen Claqueure mögen sich an Christoph Schönborns Interviews ergötzen - ich fühle mich schlicht verarscht (und mit mir nicht wenige der Gläubigen). Warum?
Natürlich kann ich auch unterschreiben, was er in der Analyse der Situation ausspricht - Leute ich bin nicht naiv. Aber die Konsequenzen die er daraus zieht? So einigermaßen klar die Analyse so verwaschen die Schlussfolgerungen.
Wer sind die Subjekte seiner "Mission" - die NGGs auf die er so setzt - liebe Leute: mit langen Röcken in der U-Bahnstation Jonasreindl (Schottentor für Nichtwiener) fromme Liedeln zu trällern, oder alle mal über's Land ein paar Jugendliche zusammenzuklauben und sie um den Erdball herum zur Selbstvergewisserung ihrer selbst und von ein paar Bischöfen und Klerikern zusammenzukarren zu einem Event?
Natürlich, es stimmt schon, dass es in unserer Kirche so viel gibt - Gebetskreise, Jugendvespern, nicht zu vergessen, die Wallfahrten undundundund. ABER - das ist nicht Alltag.
Schauen wir mal - heute in ein paar Stunden feiern wir Erntedank in einer meiner Pfarren - ein großes Event - geschätzte 300 Leute werden sich einfinden (ca. 35% der Bevölkerung) - ehrlich: ein tolles Gefühl! Ich werde aufleben ... NUR - wo sind die an einem normalen Sonntag?? Kein Vorwurf an die Leute - nur eines musste ich feststellen - Immer wenn ich eine neue Pfarre dazubekommen habe hat sich in "meiner Stammpfarre" die Teilnahme am Sonntagsgottesdienst merkbar reduziert. Nun kann man dafür alle möglichen Gründe anführen - die meisten werden wahrscheinlich von Seiten der üblichen Verdächtigen in Richtung Lauheit hinauslaufen.
Aber ich möchte einen Vergleich mit einer Schafherde ziehen: Sagen wir mal ein Schäfer überblickt eine Herde von 300 Tieren - nun soll er an einer anderen Stelle noch eine zweite Herde und an noch einer anderen Stelle eine dritte behüten - naja, vielleicht hat er ein paar Border Collies und Maremannos, die in seiner Abwesenheit die Herde zusammenhalten und beschützen - aber letztlich wird sich die Schafherde ohne ihren Hirten über kurz oder lang verlaufen ...
Die Bischöfliche Reform läuft meiner Meinung darauf hinaus, die Herden auf Wiesen zusammenzuführen, die nicht ausreichend sein werden für alle ... na dann schauen wir, dass wir die Schäfchen so lange noch scheren, so lange es geht und wenn nicht mehr, dann reduzieren wir auf jene die besonders gut und kräftig sind - vielleicht vermehren sich die auch prächtig - hoffentlich sind aber dann noch genug Mutterschafe und Böcke vorhanden - weil die immer weniger werdenden Hammel können da ja nichts beitragen *ggggg*
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