Gerade auf dieser Plattform mag ich als gewohnheitsmäßiger Kirchenquerulant und ewiger Pessimist erscheinen - aber das liegt möglicherweise daran, dass ich ein bestimmtes Publikum mir vorstelle, das sich geradezu mit Hingabe daran verbeißt (die Lesermeinungen sind so was berechenbar und nicht unbeabsichtigter Teil des ganzen Geschehens - so nach dem Motto: quod erat demonstrandum); aber wer mich im wirklichen Leben kennt, lernt einen etwas umfassenderen Menschen kennen (ich denke auch, dass ich wahrscheinlich auch ganz gut mich bei einem Bier mit den Leserbriefschreibern verstehen würde ...). Aber nun mal ganz was anderes:
Am Stefanitag haben wieder "meine" ehemaligen Ministranten Dienst am Altar versehen. Es waren 12 da - der Jüngste 17 aber die anderen alle älter. Es war so richtig eine Freude - ich denke nicht nur für mich, sondern auch für alle Mitfeiernden. Schon die Tatsache, dass mit diesen Ministranten die Leute getrost ein Haus planen und bauen könnten (nur Zimmerer und Installateur waren diesmal nicht dabei) - 1 Baumeister, 2 angehende Bauingenieurinnen , 1 Elektriker, 1 Säger und dann noch 1 Computertechniker, 1 angehender und ein fertiger Maschinenbauingenieur, 1 ausgebildete Grafikerin (und nun Lehramtsstudentin), 1 angehende Krankenpflegerin und last but not least 1 KFZ-Mechanikermeister ... - schlicht und ergreifend stolz, mit diesen Frauen und Männern am Altar gestanden zu sein.
Und dazu der Kirchenchor - einmalig disponiert an diesem Tag, fein gesungen, an der Orgel auch eine ehemalige Schülerin von mir ...
Solche Tage lassen mich hochleben und hin und wieder vergessen, was alles nicht so läuft wie ich es gern sehen würde ...
2 Kommentare:
Liegt es nicht irgendwie in der Natur der Sache (oder des Menschen), dass man gegen die Mängel eines Systems (Kirche) immer Sturm läuft und persönliches Glück nur in persönlichen Beziehungen und Erfahrungen möglich wird? Es ist doch klar, dass das im Apparat Kirche genauso ist.
Kirche - Kirchenpolitik - Kirchenreform... Mit jeder Abwandlung entfernen wir uns weiter von der Kirche als mystischem Leib Christi und basteln an einem intellektuellen Konstrukt, das doch recht oft mit seiner Kleinkariertheit die Großzügigkeit Gottes verdeckt. Und in Momenten wie dem von Ihnen beschriebenen - am Altar in wunderbarer Einheit mit anderen - da fällt es einem dann wie Schuppen von den Augen...
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