Freitag, 21. November 2008

Wenn zwei verschiedene ähnliches tun ...

... dann heißt das noch lange nicht, das sie das Verhalten des jeweils anderen akzeptieren. Rätselhaft, dieser Einwurf? Na, dann folgt mal diesem Link vom ORF vom 21. 11.2008
Es ist ja hochlöblich, der ÖBB, die ja einen Versorgungsauftrag hat, das Messer anzusetzen. Warum aber die selbe Partei, die bei der ÖBB versucht massiv von politischer Seite einzugreifen, das selbe Verhalten bei der Post seitens des politischen Mitbewerbers heftigst kritisiert, bleibt mir ein Rätsel. Rätselhaft bleibt mir allgemein der bundesparteipolitische Pathos der Volkspartei, die tendenziell die Reduktion des Staates betreibt, aber sozusagen in Form ihrer ungezählten Bürgermeister doch das Geschäft des Handaufhaltens ganz gut beherrscht.

Ich will jetzt sicher nicht die vielen Maßnahmen kritisieren, die eigentlich unseren Wohlstand bedingen, aber ich würde doch etwas mehr Ehrlichkeit erwarten von Seiten der Bundes-ÖVP. Es ist ja schon faszinierend mit welchem Pathos versucht wird, das Projekt "Gemeinsame Schule der 10 - 14jährigen" auf Bundesebene zu torpedieren, aber ein schwarzes Bundesland wie Vorarlberg wird diese demnächst flächendeckend anbieten - wenn sachlich was dagegen spricht, müsste es verhindert werden, wenn aber sachlich alles dafür spricht, warum noch verhindern.

Ich weiß, dass Sachpolitik trocken und fad ist, und dass man mit der Befriedigung kurzzeitiger Bedürfnisse so mancher (möglicherweise nur angenommener) Wählerschichten (Kronenzeitungsleser bei der SPÖ - siehe EU-Leserbrief, Döblinger Regimenter bei der Schulfrage - "meine Kinder gehen nicht mit den Schmuddelkindern in die Hauptschule" - bei der ÖVP) möglicherweise Wahlen gewinnt, aber eines muss den Regierungspolitikern auch immer klarer werden: sollte sich nicht viel ändern an der Wahlordnung der nächsten Jahre (bzw. an den Parteien), dann sind SPÖVP zur Koalition auf Jahre hinaus verdammt, und Wahlen dienen höchstens nur noch der Feststellung, in welchem Verhältnis sie die Regierungsgeschäfte aufteilen und wieviele Abgeordnete im Parlament für jede Partei sitzen.

Ich sehe das gar nicht so stark als Übel an, aber angesichts dessen, sollten die Parteispitzen diverse ideologische Animosiäten beiseite legen und knochentrockene Sacharbeit zu Zukunft des Landes (und nicht zu Bedienung ihrer jeweiligen Klientel) machen.
God belss you

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