Freitag, 8. Mai 2009

Österreich steigt aus dem CERN aus ...

... das musste ich heute im Kurier lesen. Minister Hahn schwätzt da etwas von einer Art Frontbegradigung. Ein Minister der ÖVP die keine Probleme hatte vor Jahren unnötiges Geld für Abfangjäger rauszuschmeißen, geizt auf einmal an im Vergleich zu eben angeführten Ausgaben lächerlichen 16 Mio. herum. Arm sind wir dran. Grundlagenforschung wird in unserem Land schon seit Jahren ausgehungert, dafür schwätzt immer von der so segensreichen angewandten Forschung.
Ich weiß, ich bin ein alter Idealist und Träumer, aber statt dem 110. Forschungsprojekt zur Umkehrung irgendeiner Andockstelle im Mitochondrium A zur Gewinnung eines - was weiß ich was - sprich statt der elendiglichen Erbsenzählerei für irgendwelche Firmen, hat Forschung für mich immer noch etwas mit Entdecken von GRUNDLEGENDEM zu tun. Und wenn sich nun die österreichische Forschung tatsächlich von der vordersten Front der Gewinnung von ERKENNTNIS zurückzieht, dann ist das schon mehr als ein Armutszeugnis - und bei den anstehenden Experimenten im CERN geht es um wirklich Grundlegendes: Woher kommt die Masse (Higgsfeld - und das korrespondierende Teilchen); was macht 20% der Masse des Universums - die Dunkle Materie -  aus (an die restlichen 70% mag man ja noch gar nicht denken - Stichwort Dunkle Energie) - es geht wirklich um die faust´sche Frage, was die Welt im innersten zusammenhält. Nur der Hahn sagt, lasst uns Erbsen zählen, weil das kann man viel besser verkaufen - nix gegen Krämer, aber das was eine Krämerseele ist, hat in der Forschungspolitik nix verloren. Also Gio - Krämer oder Wissenschaftsminister?
Wenn jetzt auf diesem Hintergrund auch noch Bildungsreform stattfindet - na pfiat di Gott, Humboldt, Kant, und Co. Es lebe die akademisch verbrämte Erbsenzählerei nach dem Bolognaprozess. Universität ade!

1 Kommentar:

Robert hat gesagt…

es gibt nun auch eine Online-Demo gegen den CERN-Ausstieg Österreichs: http://bitly.com/X0Zib - bitte mitmachen & weitersagen! Danke Robert