Gerade auf dieser Plattform mag ich als gewohnheitsmäßiger Kirchenquerulant und ewiger Pessimist erscheinen - aber das liegt möglicherweise daran, dass ich ein bestimmtes Publikum mir vorstelle, das sich geradezu mit Hingabe daran verbeißt (die Lesermeinungen sind so was berechenbar und nicht unbeabsichtigter Teil des ganzen Geschehens - so nach dem Motto: quod erat demonstrandum); aber wer mich im wirklichen Leben kennt, lernt einen etwas umfassenderen Menschen kennen (ich denke auch, dass ich wahrscheinlich auch ganz gut mich bei einem Bier mit den Leserbriefschreibern verstehen würde ...). Aber nun mal ganz was anderes:
Am Stefanitag haben wieder "meine" ehemaligen Ministranten Dienst am Altar versehen. Es waren 12 da - der Jüngste 17 aber die anderen alle älter. Es war so richtig eine Freude - ich denke nicht nur für mich, sondern auch für alle Mitfeiernden. Schon die Tatsache, dass mit diesen Ministranten die Leute getrost ein Haus planen und bauen könnten (nur Zimmerer und Installateur waren diesmal nicht dabei) - 1 Baumeister, 2 angehende Bauingenieurinnen , 1 Elektriker, 1 Säger und dann noch 1 Computertechniker, 1 angehender und ein fertiger Maschinenbauingenieur, 1 ausgebildete Grafikerin (und nun Lehramtsstudentin), 1 angehende Krankenpflegerin und last but not least 1 KFZ-Mechanikermeister ... - schlicht und ergreifend stolz, mit diesen Frauen und Männern am Altar gestanden zu sein.
Und dazu der Kirchenchor - einmalig disponiert an diesem Tag, fein gesungen, an der Orgel auch eine ehemalige Schülerin von mir ...
Solche Tage lassen mich hochleben und hin und wieder vergessen, was alles nicht so läuft wie ich es gern sehen würde ...
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Dienstag, 27. Dezember 2011
Ich bin müde ...
Da reden unsere Bischöfe von Reform und was weiß ich noch, versuchen einem einzureden, welche wunderbare neuen Zeiten des entschiedenen Christen heraufdämmern, wenn nur halt diese Volkskirche gesundgeschrumpft ist - aber wer soll diese Reform (die ja nichts anderes ist, als das allseits bei Hinaufgefallenen so beliebte "Neudefinieren" von Problemen) denn tragen? Ich sag's gleich: ICH nicht - und wahrscheinlich auch 80% jener nicht, die nicht nur dafür sorgen, dass ich und mein/e Mitarbeiter/in uns am Morgen täglich Butter auf's Brot schmieren können, sondern auch den Bischöfen ihren Haushalt und ihren bürokratischer Apparat am Laufen halten.
Ich habe aber den Vorteil, dass ich zwei Hände habe, die noch bereit sind, auch mal eine Schaufel oder etwas anderes in die Hand zu nehmen ... also letztlich bin ich nicht abhängig ...
Ich habe aber den Vorteil, dass ich zwei Hände habe, die noch bereit sind, auch mal eine Schaufel oder etwas anderes in die Hand zu nehmen ... also letztlich bin ich nicht abhängig ...
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Mehr Europa bitte!!!!
Auch wenn es vielen nicht gefällt - aber das einzige Mittel um einerseits die aktuelle Krise zu bewältigen und andererseits die europäische Integration zu verstärken ist die eher rasche Übergabe nicht weniger Agenden an das Europäische Parlament und der Europäischen Kommission als Regierung - der Rat darf von mir aus getrost als zweite Kammer bestehen bleiben - vielleicht mit einer Art Vetorecht mit aufschiebender Wirkung analog zum österreichischen Bundesrat (ach so, der sollte ja verschwinden ... uups)... Und warum?
Na wenn ich mir die Debattenkultur in Parlament und Landtagen so ansehe, dann kommt mir irgendwie das Grausen - seit es ORF 3 gibt, kann man sich ja von Zeit zu Zeit auch in tiefster Provinz das zweifelhafte Vergnügen von Plenarsitzungen antun - ich sag es mal so: man braucht schon einen robusten Magen, damit man nicht gleich ... sie wissen schon ...
Ich denke mit Freude an die Stunde Begegnung mit österreichischen EU-Parlamentariern zurück, die ich im Oktober hatte. Lunatschek und Karas haben diese Begegnung gemeinsam gestaltet (ja gut, Karas hat am Anfang a bisserl viel geredet ... - aber im Wesentlich blieben beide sachlich). Was mich fasziniert hat, war die Art und Weise, wie beide miteinander umgegangen sind - stellt Euch vor, die sprachen einander mit dem Vornamen an! Und die Dinge wurden viel tiefer und breiter und vor allem auch durchaus quer zu manchen landläufig unterstellten politischen Positionen betrachtet ... Keine stumpfsinnigen Stehsätze und von Spindoktoren zurechtgebastelte Schlagworte, die mit Bestemm in jeder Situation in den Raum gestellt werden, wie es unsere Politiker zu tun pflegen...
Na wenn ich mir die Debattenkultur in Parlament und Landtagen so ansehe, dann kommt mir irgendwie das Grausen - seit es ORF 3 gibt, kann man sich ja von Zeit zu Zeit auch in tiefster Provinz das zweifelhafte Vergnügen von Plenarsitzungen antun - ich sag es mal so: man braucht schon einen robusten Magen, damit man nicht gleich ... sie wissen schon ...
Ich denke mit Freude an die Stunde Begegnung mit österreichischen EU-Parlamentariern zurück, die ich im Oktober hatte. Lunatschek und Karas haben diese Begegnung gemeinsam gestaltet (ja gut, Karas hat am Anfang a bisserl viel geredet ... - aber im Wesentlich blieben beide sachlich). Was mich fasziniert hat, war die Art und Weise, wie beide miteinander umgegangen sind - stellt Euch vor, die sprachen einander mit dem Vornamen an! Und die Dinge wurden viel tiefer und breiter und vor allem auch durchaus quer zu manchen landläufig unterstellten politischen Positionen betrachtet ... Keine stumpfsinnigen Stehsätze und von Spindoktoren zurechtgebastelte Schlagworte, die mit Bestemm in jeder Situation in den Raum gestellt werden, wie es unsere Politiker zu tun pflegen...
Umfragehoch für Cameron nach seiner Fundamentalopposition in Brüssel
Weit weg davon, die kürzlich erfolgten Beschlüsse in Brüssel in den Himmel zu heben (waren mir viel zu halbherzig - besonders im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Europäischen Projektes), erschreckt mich immer wieder, dass die Nationalisten in Europa - zumindest in den veröffentlichten Meinungsumfragen - die Nase vorn zu haben scheinen. Und da spielt Cameron in einer ähnlichen Liga wie Strache und Konsorten. Ich sehe schon wieder eine Zeit heraufdämmern, in der Scharen von jungen Männern, angesteckt von einem Hurra-Patriotismus, bereit sind, es den bösen Nachbarn zu zeigen.
Und sagt ja nicht, dass dies nicht möglich sei: In den späten 80ern sind im ehemaligen Jugoslawien auch jene Menschen beim Nachbarn grillen gewesen, den sie dann in den frühen 90er im besseren Falle aus dem Haus gejagt, im schlimmeren ermordet haben. Es geht wirklich schnell, wie es gerade unsere europäische Geschichte lehrt, dass Heere sich wieder säbelrasselnd gegenüberstehen, gerade wenn man sich vom jeweils anderen wie auch immer übervorteilt fühlt.
Und sagt ja nicht, dass dies nicht möglich sei: In den späten 80ern sind im ehemaligen Jugoslawien auch jene Menschen beim Nachbarn grillen gewesen, den sie dann in den frühen 90er im besseren Falle aus dem Haus gejagt, im schlimmeren ermordet haben. Es geht wirklich schnell, wie es gerade unsere europäische Geschichte lehrt, dass Heere sich wieder säbelrasselnd gegenüberstehen, gerade wenn man sich vom jeweils anderen wie auch immer übervorteilt fühlt.
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