Freitag, 16. September 2011

Aneinander Vorbeireden ...

... wird in der aktuellen Kirchendebatte von allen Seiten zelebriert. Die Proponenten der Pfarrer-Initiative veröffentlichen einen Forderungskatalog, der neben vielen in relativ kurzer Zeit abhandelbaren Themen (Gemeindeleitung durch Laien, Wortgottesfeiern "als Erfüllung der Sonntagspflicht" anerkennen, Zulassung wiederverheirateter Geschiedener [unter welchen Bedingungen auch immer] auch Forderungen enthält, die in diesem Ponitifikat sicher nicht gelöst werden (können) - ginge ja auch nicht ohne Gesichtsverlust ... - jedenfalls wird ein Paket hingeknallt, von dem schon im Vorhinein klar ist, dass es so nicht erfüllt werden wird können.
Die Bischöfe - zumindest mal Küng, Schönborn und Kappelari und in der Rolle des losgelassenen Kettenhundes Altabt Henckel-Donnersmark - machen mehr oder weniger schroff die Mauer. Wenn das nun wirklich so weitergeht, dann beginnen alle miteinander im Glauben an ihre je eigene Wahrheit und Beifall ihrer jeweiligen Claqueure die Gemeinschaft unserer Kirche an die Wand zu fahren.
Es wäre vielleicht mal gut, sich wirklich hinzusetzen und ganz (ergebnis)offen - auf gleicher Augenhöhe - mal zu versuchen durch die Augen des jeweils anderen zu schauen.
Vielleicht könnten da die Eminenzen mal erkennen, dass die vielen Pfarrer die ja hinter dieser Initiative stehen in erster Linie einmal Pfarrer in ihrer Gemeinde (bewußt hier den Singular gewählt) sein möchten, Priester, die mit ihren mehr oder weniger übersichtlichen Gemeinden (mit den feurigen Christ/inn/en ebenso mit den Lauen und im Glauben Erkalteten, mit den Jungen und Alten, mit den bunten Vögeln ebenso wie mit den grauen Mäusen, mit den Hallelujaschlümpfen ebenso wie mit den sonntäglichen Pflichterfüllern) leben und ihnen in aller Schlichtheit des Alltagslebens den Glauben lebbar verkünden.
Und vielleicht würden die Pfarrer schon mal erkennen, dass ein Bischof und auch der Papst manche Situation viel umfassender möglicherweise erkennen kann, als man es selbst in den mehr oder weniger großen Lebenskreisen verhafteter kirchlicher Amtsträger tut. Und dass diese Verantwortung nicht nur die gegenwärtige Welt und ihre unmittelbare Befindlichkeit, sondern auch durch die Zeit hindurch reicht.
Und wenn man dann mal ausgiebig durch die jeweils anderen Augen geblickt hat, dann könnte man ja mal daran gehen, sich über das anerkennend auszutauschen - ohne Denkverbot (auch beiderseits natürlich) - ja - und dann könnte ich mir vorstellen, dass Lösungen gefunden werden, die sich nicht in unrealistischen Forderungen einerseits und salbungsvollen verbalen Nebelbomben andererseits ergehen, sondern handfest mit Zeitplan und auf breitester Basis realisiert werden ... Ich könnte mir vorstellen, dass bei einem solchen Prozedere auch mal der Hl. Geist sich durchspüren ließe - nicht nur für die Beteiligten sondern für die ganze Welt (wie man die immer auch definieren mag  :) ... )

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