Dienstag, 10. März 2009

Pfarrer Friedl und der Zölibat

... oder heißt es das Zölibat - keine Ahnung - ist auch egal. Ich denke, dass ich hier mal ein paar Zeilen dazu schreibe (weil ich leider nicht beim Hofbauer oder Grünsteidl meine Weisheiten verkünden kann - aber ich denke, das tun sowieso andere *lol*).
Ich will einmal mit einem Dank beginnen: Dankeschön, Herr Dechant Friedl, dass sie sich in dieser Angelegenheit in den Medien platziert haben - ihren Beitrag zu der wirklich notwendigen Zölibatsdebatte war wirklich notwendig; so notwendig wie ein eitriger Zehennagel oder ein Eiterherd an der Zahnwurzel - kein Mensch braucht's, aber es tut höllisch weh.

Was nämlich der Hochwürdigste Dechant Friedl hier zur Schau stellt ist nichts geringeres, als dass er mit seiner Lebensform das Sakrament der Ehe insgesamt in Frage stellt. Und DAS ist der grundlegende Vorwurf. Weiters wird in der Öffentlichkeit ein augenzwinkerndes Verhältnis zur Sexualität kommuniziert. Und er ist nebenbei zutiefst ungehorsam gegenüber dem eigenen Versprechen, das er vor Jahrzehnten bei seiner Priesterweihe geleistet hat. Und deswegen geht mir die Galle über.
Ich hätte keine Problem, wenn besagter Herr schon vor Jahren zum Bischof gegangen wäre (wie viele vor ihm) und ihm gesagt hätte, dass er vom Priesteramt und Zölibatsversprechen entbunden werden möchte - nein im Gegenteil, ich hätte höchsten Respekt gehabt, wie ich für jeden Priester höchsten Respekt habe, der klare Entscheidungen trifft - auch wenn eine dieser Entscheidungen die Aufgabe der Ausübung des Priesteramtes beinhaltet.

Um es klar zu stellen: Auch ich hinterfrage massiv die Sinnhaftigkeit des PFLICHTzölibats (nicht die Sinnhaftigkeit des evangelischen Rates der Ehelosigkeit); aber ich denke, dass es wichtig ist, getroffenen Lebensentscheidungen in ihrer ganzen Tragweite und Konsequenz anzunehmen (und nicht, wie im jetzt öffentlich gewordenen Fall, lavierend und augenzwinkernd, sich scheinbar modern gebend, dahinzuleben). Nicht das Scheitern ist das Problem - wir sind alle schwache Menschen - weder am Zölibats- noch am Eheversprechen, sehr wohl aber sehe ich ein Problem darin, das offensichtliche Scheitern zu einer Art Norm zu erheben. Und in einer gewissen Weise wurde und wird das durch so Verhältnisse, wie sie beispielhaft am Fall des besagten Pfarrer Friedl offenkundig wurden (es gab und gibt sicher um einige mehr ähnlich gelagerter Fälle), durch das Tun an sich dargestellt.

Jetzt haben die Medien wieder was zu schreiben - Positionen werden wie gewöhnlich in solchen Fällen der Fall - einzementiert und weitergehen wird wieder nichts.
Danke allen Beteiligten

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