Freitag, 29. Mai 2009

Irgendwie bin ich müde ...

... ja, zu müde, um noch schriftwortgewaltig und zynisch-ironisch mich hier über die menschenverachtende Rede/Schreibe normaler FPÖ-Politiker zu exaltieren. Der Haufen ist für mich schon so was von verkommen, dass mir nahezu die Worte fehlen (würde es anders sein, müsste man ja selber schon ebenso verkommen sein). Vor ein paar Wochen habe ich Filmberichte über den Parteitag der FPÖ gesehen - bitte man möge mich arrogant bezeichnen, wenn ich das jetzt schreibe - aber was man wirklich von einer Partei halten soll, die zu einem Parteitag hektoliterweise Bier kübeln lässt, wo grölende, alkoholbedingt nicht mehr ganz so stramme Jungparteisoldaten auf Tischen herumtanzen, wo ein designierter Parteiprimus seiner Entrage menschenverachtende Phrasen hinknallt, deren Inhaltsleere in direktem Verhältnis zur intellektuellen Kapazität diverser Anwesender steht - lautstark beklatscht und begrölt von denselben - mir graust - wirklich. Heute noch bierlauniges Gegröle und morgen politisch abgesegnete oder zumindest "liebevoll" tolerierte Menschenverachtung (erinnere an "Lausbubenstreiche").

Und dann führt sich ein Vertreter diese Parteiung, der auf Grund falsch verstandener Verbeugung anderer Parteien vor einer "parlamentarischen Usance" zum 2. stellvertretenden Parlamentspräsidenten gewählt wurde, auf, als wäre er ein zum Keiffen und Kläffen angestellter Parteizwergpinscher (abgesehen davon, dass ich es seltsam finde, dass ein solcher Amtsträger nichts besseres zu tun weiß, als Mitarbeiter zu rekrutieren, die zumindest ein äußerst eigenwilliges Verhalten gegenüber einer Szene an den Tag legen, die unter wachsamer Observation des bundesdeutschen Verfassungsschutzes zu sein scheint).

Ich halte die FPÖ wirklich für gefährlich. Dagegen nimmt sich ja das BZÖ schon nahezu harmlos aus. Wenn die jetzt noch ein bisserl mehr den Schwenk zu einer rechtsliberalen Partei in Richtung zu den französischen Gaullisten machen, und die FPÖ verschwinden würde, dann wäre Österreich ja fast schon eine ganz normale europäische Nation, mit einer demokratischen Parteienlandschaft.

Das wirkliche Problem scheint mir aber zu sein, dass die meisten anderen politischen Mitbewerber zu sehr in irgendwelchen Kinkerlitzchen sich versteigen, bzw. auch diverse Machtpositionen abzustecken versuchen, sodass sie gar nicht bemerken, dass ein politischer Scharlatan es blendend zu verstehen scheint, unausgesprochene Ressentiments, Vorurteile, Mangel an (Herzens)Bildung, empfundene gesellschaftlicher Marginalisierung eines nicht zu vernachlässigenden Anteils der österreichischen Bevölkerung zu kanalisieren, sie in bekannter Manier auf Sündenböcke zu abzulagern und auf diesem, gleichsam wie einen Fäkalienstrom dahinsichwälzenden "gesunden Volksempfinden" (v. Dörfler gem. Sprachgebrauch d. Nazidiktatur wieder aufgegriffen) mit behänder Sicherheit sich von Wahl zu Wahl tragen zu lassen, ohne auch nur den Funken einer positiven Gesellschaftsvision ohne Feindbilder entwickelt zu haben, bzw. auch entwickeln zu können.

Leadership ist jetzt gefordert - Leadership gerade von der Regierung. Und ich weiß schon, dass es schwierig ist, in einer Koalition einem Partner diese Leadership zukommen zu lassen, Aber so lange der Bundeskanzler den obersten Manager spielt, der Vizekanzler einen gouvernantenhaften Säckelwart gibt, und man in der Regierung jeden Anflug visionären Denkens im Keim ersticken lässt, darf man sich nicht wundern, dass politische Rattenfänger in den von den anderen Parteien kaum beleuchteten Ecken der Republik ihrem sinistren Handwerk nachgehen.

Aber jetzt bin ich schon wieder so negativ .... - Ich sollte mich viel mehr fragen, einmal selbst eine positive Vision aufzuzeigen ... - aber heute nicht mehr - jetzt (23:30 MST) - ist endlich auch bei mir so dunkel geworden, dass ich jetzt schlafen gehe. Morgen - vielleicht - werde ich POSITIV weiterschreiben ...

Gute Nacht

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