Samstag, 23. März 2013

5.412.641,93 Euro ...

... muss Ex-Finanzminister Grasser Steuern nachzahlen. Mein Gott, wie gerne würde ICH diese Summe nachzahlen. Herr Ex-Minister - ich habe einen Vorschlag: Sie geben mir das Einkommen, von dem sie die Steuer nachzahlen - und ich zahle mit Begeisterung die Steuern, die Zinsen und von mir aus noch eine allfällige Finanzstrafe nach. Mit einem Schlag wäre zwei Leute ihre Probleme los (zumindest einen Teil): Sie das Problem, dem Fiskus etwas abgeben zu müssen (jenem Fiskus, dem sie selber Jahre lang vorstanden) und ich meine finanziellen Probleme. Und wissen sie was: für diesen Ratschlag will ich nicht mal Honorar .... *gggg*

Donnerstag, 14. März 2013

Habemus Papam!!!

Wir haben einen neuen Papst.
Der erste Eindruck, den ich von ihm hatte: Der Mann ist wirklich ein Mann des Kirchenvolkes - schon alleine die schlichten Worte (ich kann nicht Italienisch - aber irgendwie konnte ich auch unabhängig von der TV Übersetzung erkennen, was er sprach) am Balkon, mit denen er die Menschen begrüßte und um ein Gebet für den emeritierten Papst und im Anschluss für sich selbst bat - haben mich beeindruckt - und das will was bei mir heißen - so leicht beeindruckt mich nicht so schnell etwas oder jemand (auch keine kirchlichen Purpurträger bzw. auch Weißträger).
Bin jedenfalls gespannt, was von ihm ausgehen wird ...

Dienstag, 12. März 2013

Schüller ist exkommuniziert ...

... schreibt ein billiges Blättlein, das in die Pfarrhöfe ungefragt reingeflutet ist. Wow - sogar ein Kirchenrechtler hat das gesagt (Jg. 1928 - einschlägige Kirchengeschichte; kann man in einem Konflikt jedem vorwerfen); es geht hiebei um eine Exkommunikation gemäß § 1364 als Tatstrafe (wegen Missachtung der Unterordnung unter dem Papst).

Möchte da nicht weiter darauf eingehen - wenn aber die entsprechende Rechtsfigur gilt, dann machen sich alle Instanzen der Römisch Katholischen Kirche inkl. der Kurie mitschuldig weil sie gerade nicht die umgehende Entlassung aus dem Klerikerstand verfügen - und das nicht nur Schüller, sondern allen Unterzeichnern des entsprechenden Manisfestes - möglicherweise zieht eine dergestalte Duldung ja auch eine Exkommunikation als Tatstrafe nach sich ... das weiterzudenken macht richtig Spass.

Und das beste an der Sache ist, dass eine Suspendierung kirchenamtlicherseits die Verpflichtung zu einer entsprechenden Appanage des Suspendierten nicht aufhebt. Na ist das lustig

Im Ernst: Diese selbsternannten Retter/innen der Katholika sind massiv durchgeknallt - was wird nur passieren, wenn sich mit dem neuen Papst der Wind nur ein wenig dreht? Bin gespannt ...

Samstag, 9. März 2013

Die Zeit der "Messiasse" ...

  • Hugo Chavez soll einbalsamiert werden - sozusagen "in den Herzen Venezuelas ewig leben" - hm - durchgeknall?
  • In Österreich: Franz Strohsack (vlg. Frank Stronach) - mit 80 der Retter Niederösterreichs vor der Dikatur Erwin Prölls?
  • Erwin Pröll selber: auch eine Art Messias?
  • HG Strache: auch ein Messias - der Rächer der "Enterbten"?
wechseln wir zur Kirche:
  • Der Papst: wird da von einigen auch eine Art Messias erwartet
  • diverse "Gemeinschaftsgründer/innen" 
Geschichte:
  • Heute habe ich ein Feature über den Anschluss Österreichs gehört in Ö1 - Hitler hat man auch mal als Messias angesehen
  • in der jüngeren Geschichte Österreichs: "Die Sonne, die von (Kärntens) Himmel gefallen ist" - Jörg Haider - auch ein Messias
Verdammt noch mal!!! Was reitet Menschen, immer wieder allzu menschlichen Gestalten nachlaufen zu wollen, die ihnen das Gefühl geben, sie - wovon auch immer - retten zu können. Ist es wirklich eine Grundhaltung des Menschen in unseren möglicherweise schon beginnend "postdemokratischen" Gesellschaften, immer wieder jemand suchen bzw. anhimmeln zu müssen, der verspricht, die Welt möglichst einfach zu erklären (solange man nur nahezu 100%ig den entsprechenden Lehren folgt)

Manche scheinen wirklich ihr Hirn
  • auf dem Wahlzettel
  • am Weihwasserkessel
  • oder wo und wann auch immer 
abzugeben ....

Mittwoch, 6. März 2013

Lebendige Pfarrgemeinden...

... sind die Quelle einer Kirche, die Salz sein will in der Welt. Und im Gegensatz zu den üblich verdächtigen kirchlichen Purpurträgern, braucht es in unserer immer größeren und zu gleich kleiner werdenden Welt eine gar nicht so knappe Menge Salz, um Welt und Gesellschaft zu salzen (um im Bild des Evangeliums zu bleiben).

Der Purpurpastoralplan aber meint, sein Heil in den sogenannten Kleinen Geistlichen Gemeinschaften zu finden, Gruppen, denen ich mal unterstelle (wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad mag auch Vorurteil dabei sein):
  • selbstreferenziell zu sein - also es dringt von außen - fast - gar nichts hinein
  • kritisch vor allem gegen alle, die nicht auf deren Wellenlänge sind
  • immer in Gefahr, sich selbst zu überhöhen
  • gesellschaftlich von enden wollender Relevanz zu sein (weil im Besitz der Wahrheit sich wähnend eine Auseinandersetzung mit der Weltwirklichkeit nicht wirklich Ziel führen scheinen mag)
  • mehr oder weniger ausgrenzend und spirituell arrogant gegenüber jenen, die "ihrer Wahrheit" nicht 100% zustimmen bzw. diese als eine unter viele betrachten
Ich denke jedenfalls, dass Pfarrgemeinden jener Ort sein sollen, wo die getauften Katholiken/Katholikinnen/Christinnen/Christen spirituelle Begegnung finden sollen, ohne gleich mal hohe spirituelle Hochseilakrobaten sein zu müssen. Pfarrgemeinden vor allem auch Orte, wo auch jene Geborgenheit erfahren, die auch in ihrer derzeitigen Lebenssituation lieber "hinter den Säulen" sitzen möchten.

Ich sehe mich mal auf der Seite der zuletzt angesprochenen. Es gilt den Glauben in die Lebenswelten der Menschen hineinzutragen - so wichtig spezielle geistliche Angebote auch sein mögen - autenthisch muss der Glaube nicht in erster Linie in Bibelabenden und Gebetskreisen sondern im Alltag gelebt werden. Dazu ein Gebet der Theresa von Avila:

Herr der Töpfe und Pfannen - 
Theresa von Avila

Herr der Töpfe und Pfannen,
ich habe keine Zeit,
eine Heilige zu sein
und Dir zum Wohlgefallen
in der Nacht zu wachen,
auch kann ich nicht meditieren
in der Morgendämmerung
und im stürmischen Horizont.

Mache mich zu einer Heiligen,
indem ich Mahlzeiten zubereite
und Teller wasche.
Nimm an meine rauen Hände,
weil sie für Dich
rau geworden sind.
Kannst Du meinen Spüllappen
als einen Geigenbogen gelten lassen,
der himmlische Harmonie
hervorbringt auf einer Pfanne?
Sie ist so schwer zu reinigen
und ach, so abscheulich!

Hörst Du, lieber Herr,
die Musik, die ich meine?
Die Stunde des Gebetes ist vorbei,
bis ich mein Geschirr
vom Abendessen gespült habe,
und dann bin ich sehr müde.
Wenn mein Herz noch am Morgen
bei der Arbeit gesungen hat,
ist es am Abend schon längst
vor mir zu Bett gegangen.
Schenke mir, Herr,
Dein unermüdliches Herz,
dass es in mir arbeite statt des meinen.

Mein Morgengebet
habe ich in die Nacht gesprochen
zur Ehre Deines Namens.
Ich habe es im voraus gebetet
für die Arbeit des morgigen Tages,
die genau dieselbe sein wird
wie heute.
Herr der Töpfe und Pfannen,
bitte darf ich Dir
anstatt gewonnener Seelen
die Ermüdung anbieten,
die mich ankommt
beim Anblick von Kaffeesatz
und angebrannten Gemüsetöpfen?

Erinnere mich an alles,
was ich leicht vergesse;
nicht nur um Treppen zu sparen,
sondern, dass mein
vollendet gedeckter Tisch
ein Gebet werde.
Obgleich ich Martha-Hände habe,
hab' ich doch ein Maria-Gemüt,
und wenn ich die schwarzen Schuhe putze,
versuche ich, Herr,
Deine Sandalen zu finden.
Ich denke daran,
wie sie auf Erden gewandelt sind,
wenn ich den Boden schrubbe.

Herr, nimm meine Betrachtung an,
weil ich keine Zeit habe für mehr.
Herr, mache Dein Aschenbrödel
zu einer himmlischen Prinzessin;
erwärme die ganze Küche
mit Deiner Liebe
und erleuchte sie mit Deinem Frieden.
Vergib mir, dass ich mich absorge,
und hilf mir, dass mein Murren aufhört.
Herr, der Du das Frühstück am See
bereitest hast, vergib der Welt,
die da sagt: "Was kann denn
aus Nazareth Gutes kommen?"
Nicht das ich meine, alles und jedes schon erfasst zu haben - und ich wähne mich schon gar nicht, ein kontemplativer Mensch vom Zuschnitt einer Hl. Theresa zu sein - aber ich denke obiges Gebet einer durch und durch mysthisch Begabten hat doch etwas befreiendes ...

Dienstag, 5. März 2013

Wieder ein mal einen Erste Hilfe Kurs ...

... diesmal mit der 4. Klasse der Hauptschule Schönbach. Nachdem ich ja seit drei Jahren aus dem Schuldienst geschieden bin, finde ich die paar Vormittage mit den jungen Leuten sehr erfrischend. Irgendwie bin ich dankbar, dass es mir geschenkt ist, den jungen Menschen beibringen zu dürfen, wie sie Leben retten können.

6 Jahre und 5 Tage ist es her ....

... dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe; im wahrsten Sinne des Wortes: "GOTT SEI DANK" ...

Montag, 4. März 2013

Geistliche Arroganz ...

... ist sicherlich die größte geistliche Versuchung jener, die meinen ganz in der Nähe Gottes zu stehen - quasi zu wissen, wo Gott wohnt und zu wissen, welche Weg der Richtige und vor allem welche Wege die falschen sind ...

Freitag, 1. März 2013

Salbadern -

- eine neue theologische Sprachform. Papst Benedikt XVI hat abgedankt und ist in Pension gegangen - recht so - er ist 85 und darf das. Was mich fasziniert (erschrecken oder verwundern tut mich ja nicht mehr so schnell was in meiner Mutter Kirche) ist die Art und Weise wie verschiedenorts mit dieser all zu menschlichen Entscheidung umgegangen wird - ok, die spätpubertären Respektlosigkeiten irgendwelcher selbsternannt kritischer Blättlein lass ich mal draußen vor - das spricht sowieso für sich.

Vielmehr fasziniert mich der Ton verschiedener "Fans" des Papstes. Abgesehen mal davon, dass der Papst Fans zu haben scheint - ich finde es äußerst befremdlich, wenn Menschen angesichts der Erklärung des Rücktritts eines alten, meinetwegen auch verdienten Mannes, "erschüttert" sind. Erschüttert bin ich normalerweise wenn ein Kind verstirbt, oder eine Mutter oder wer auch immer. Erschüttern tun mich Katastrophen, wenn ich in sie irgendwie involviert werde - und sei es nur durch einen gut gemachten Filmbeitrag - aber der selbst entschiedene Rücktritt eines Papstes kann mich wirklich nicht erschüttern - höchstens verblüffen (was ich auch war). Und dann legt die Salbaderei so richtig los - der größte Theologe - Und? Rahner, Metz und und und - waren das keine?

Und dann: Papst Benedikt schenkte uns: - was? Eine Enzyklika, ein Buch ... - verrückt geworden? Geschrieben hat er - sonst mal nix. Und was später daraus wird, wird die Geschichte zeigen und nicht das "Besalbadern" durch zweitklassige Doktores der Theologie, die sich durch übermäßiges Zitieren von Ratzinger in den letzten Jahren die Anerkennung von Purpurträgern erwirtschaftet haben.

Und die immer häufiger anzutreffende Argumentationfigur "argumentum ex auctoritate" - was soll das? Entweder es ist etwas wahr - und dann kann's auch die Wettitant und der Huberfranzl verkünden - oder etwas ist nicht wahr, dann hilft auch nicht, ob's der Papst oder eine andere Autorität verkündet (wobei nicht gesagt sein will, dass der Papst unwahres gesagt hätte - aber vielleicht war so manches nicht ganz ohne persönliches Interesse - wo ein solches unter Verweis auf die päpstliche Autorität in Abrede gestellt wurde - zumindest mal von Seiten der üblich verdächtigen Rezipienten - in Österreich konzentrieren die sich auf eine theologische Lehranstalt inmitten des Wienerwaldes).

Ich kann mich noch erinnern, als wäre es erst voriges Jahr geschehen. Während meiner Ausbildung - damals noch im Wiener Priesterseminar - hatten wir sogenannte Hausstunden mit unserem zuständigen Jahrgangsbetreuer - damals Petrus Bsteh - ein wirklich brillianter theologischer Geist. In Hausstunden fand durch ihn gewissermaßen eine pointierte Synthese der Theologie statt - war immer sehr spannend und sorgte für Gesprächstoff. Eines Tages formulierte er - 1987! - dass Ratzinger hoffentlich nie Papst werden würde. Auf die Frage warum unsererseits, antwortete er (ich hoffe ihn sinngemäß richtig wiederzugeben), dass es nicht gut sei, dass ein schulbildender Theologe lehramtlich den ersten Platz einnimmt, weil sich damit seine Theologie quasi automatisch dem kritischen Diskurs entziehe. Und was ist geschehen: Es wird nachgebetet und Ratzinger (vor allem der späte und das auch gerne in von Interesse geleiteter Auswahl) zum Maßstab von Fundamentaltheologie und Dogmatik gemacht - und ja, sogar von der Exegese (wo seine Expertise eine eher enden wollende ist - nach objektiven Maßstäben - ach so, ganz vergessen - objektiv ist, was seine Claqueure als objektiv erklären ...).

Jedenfalls meine ich, dass Benedikt mit seinem Rücktritt wahrscheinlich den theologisch bedeutensten Schritt gesetzt hat - das Papstamt wieder auf eine menschliche Ebene geholt zu haben - möglicherweise ein weises Korrektiv zu "Pastor aeternus" von Vat I - jedenfalls haben vor allem Dogmatiker jetzt mal was zu verdauen ...

Und ja - ich bin neugierig, was der neue Papst bringen wird. Just wait and look ...