... muss her! - raunt es von allen Seiten, eifrig wird diskutiert, erhoben, vielleicht auch mal meditiert und gebetet, viele sind verunsichert - was wird geschehen, was wird da zusammengebraut, wie wird Kirche in 10, 20 Jahren aussehen?
Aber auch die Frage wage ich zu stellen: Wie viele und welche werden auf der Strecke bleiben? Und wo stehe ich da drin?
Ich merke nur eines: Im Laufe der Jahre im seelsorglichen Dienst wurde für mich mein Priesterdasein immer mühsamer. Liegt es an mir selber, oder haben sich die Umgebungsparameter so stark verändert, dass aus dem Schwung der ersten Jahre ein zähes Voranschleppen von Woche zu Woche geworden ist - vermeintliche Höhepunkte werden oft nur noch als Zusatzbelastung wahrgenommen, kaum verborgen den Mitchristinnen und Mitchristen meiner Gemeinden. Als ich vor 5 Jahren die Zuständigkeit für Kirchbach dazubekommen habe, hat sich schleichend etwas verändert: Früher hatte ich noch die Kraft in meiner Gemeinde Theater zu spielen, habe mich intensiv mit den Minsitranten und mit der Jugend beschäftigt, die Notfallseelsorge war mir ein dringendes Anliegen - machte dafür Ausbildungen in Wien und in Jena, hielt selber Kurse in diesem Bereich - und nun: die Aufrechterhaltung des Status quo wird schon zur Mühe. Irgendetwas hapert, bei mir, in der Kirche, in meinen Gemeinden???????? Und all das kann ich dabei noch ganz gut verstecken - nur für wie lange noch???????
Freitag, 30. November 2007
Donnerstag, 29. November 2007
Gestern waren es neun ...
... Monate, dass ich das Rauchen aufgehört habe. Genau gesagt war das Mittwoch, der 28. Februar 2007, um 10:55 auf der "Schafberger Höhe" zwischen Frankenreith und Grafenschlag. Dort warf ich die letzte Zigarillo aus dem Auto (eigentlich die Vorletzte, die letzte vernichtete ich vor den Augen meiner Schüler/innen, mit der Wette - eigentlich Versicherung - sollte ich jemals wieder rauchen - ganz egal ob Zigarette, Zigarre, Zigarillo oder Pfeife, dass ich die ganze Klasse für drei Tage nach Wien einlade inkl. Kino und Praterbesuch) - Na ja, genau genommen kann ich´s gar nicht glauben, jemals geraucht zu haben (in Wirklichkeit waren es nahezu 25 Jahre, angefangen von Zigaretten über Zigarren und Zigarillos bis zur Pfeife - und das nicht wenig) - die Geschichte dazu vielleicht mal später (es ist eigentlich die Geschichte eines Mannes in der Midlifecrises ... he he he) , aber so viel sei gesagt: das hat etwas mit DEM zu tun
Mittwoch, 28. November 2007
I´m living in a Postcard ...
... konnte ich heute Vormittag nur ausrufen, als ich mich entschloss, mit meiner Kamera ein wenig auf die Pirsch zu gehen und dann DAS
sah.
Wenn ich könnte (kann´s aber nicht!!!), würde ich jetzt ein Sonett oder einen Hymnus schreiben oder ganz einfach auch Psalm 104 beten ...
Winter in Schönbach |
Wenn ich könnte (kann´s aber nicht!!!), würde ich jetzt ein Sonett oder einen Hymnus schreiben oder ganz einfach auch Psalm 104 beten ...
Heute hat Stephan Geburtstag
Pfarrer Stefan Ratzinger aus Traunstein, mit dem ich im Pfarrhof wohne, feiert heute seinen 65. Geburtstag. Beim Frühstück haben wir auch über die Pension gesprochen - normale Leute wären schon länger in derselben bzw. würden mit diesem Stichtag in dieselbe gehen.
Pfarrer sollten wirklich rechtzeitig in Pension gehen können, um, so paradox das klingen mag, als Pensionisten um so fruchtbarer im Weinberg Gottes wirken zu können - ein frischer Jungpensionist, der mit Freude Menschen begleitet, Gottesdienste feiert, dies aber nicht MUSS, bzw. nicht die Verantwortung für die mannigfaltigen Dinge in wahrscheinlich mehreren Pfarren hat, kann wirklich mehr zum Wachstum des Reiches Gottes beitragen, als ein ausgepowerter 70jähriger, der nicht fähig ist, vom vermeintlichen Glanz des Pfarreramtes Abschied zu nehmen ...
Pfarrer sollten wirklich rechtzeitig in Pension gehen können, um, so paradox das klingen mag, als Pensionisten um so fruchtbarer im Weinberg Gottes wirken zu können - ein frischer Jungpensionist, der mit Freude Menschen begleitet, Gottesdienste feiert, dies aber nicht MUSS, bzw. nicht die Verantwortung für die mannigfaltigen Dinge in wahrscheinlich mehreren Pfarren hat, kann wirklich mehr zum Wachstum des Reiches Gottes beitragen, als ein ausgepowerter 70jähriger, der nicht fähig ist, vom vermeintlichen Glanz des Pfarreramtes Abschied zu nehmen ...
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Kirchenpolitik
Montag, 26. November 2007
Was ist christliches "Verhalten"
Ich stöbere nicht selten (muss ehrlich sein) auch sozusagen "böse" Seiten durch: die harmlosere ist kath.net, die bösere kreuz.net. Über zweitere erübrigt sich jede Diskussion; erstere halte ich aber auf subtile Weise für gefährlich.
Die sind nämlich erschreckend "modern": unter Ausnützung aller Möglichkeiten des WWW beginnt dieses (im übrigen dann doch auch eher heterogene) Netzwerk unter Berufung auf ihre eigene Rechtgläubigkeit auf äußerst manipulative Weise, gewachsene Strukturen der Kirche (vor allem in Linz) schlecht zu machen. Gefährlich insofern, dass hier versucht wird (ob bewusst oder unbewusst, das wäre noch zu klären) die Kirche letztlich auch gesellschaftlich zu marginalisieren. Der jetzt ausgerufene Kirchenbeitragsboykott (wegen einer vielleicht nicht wirklich glücklich geratenen CD einiger bemühter Berufsjugendlicher - interessiert doch eh keinen Menschen - mit Inhalten zum Thema Sexualmoral, welche vielleicht nicht gerade hundertprozentig den Moralvorstellungen der Betreiber dieser etwas eigenartigen Seite passen) ist, so denke ich symptomatisch für einige Kreise, die nur noch eine Kirche der "Reinen" propagieren wollen - mitunter auch mit den Mittel der, wenn auch mühsam verbrämten, Erpressung (und willst du nicht mein Bruder sein, so halt ich meinen Kirchenbeitrag ein...)
Schade find ich nur, dass dieses, meist eher harmlos-betuliche, Portal, welches für nicht wenige Menschen, die´s durchaus ernst meinen mit ihrem Glauben, und so meine ich, auch herzensgute Leute sind, von einem fundamentalistischen Heißsporn missbraucht wird, um seine persönliche Vendeta gegen die Kirche der Diözese Linz zu reiten.
Schad´ drum, ein paar Leute mag ich dort wirklich im Forum...
Die sind nämlich erschreckend "modern": unter Ausnützung aller Möglichkeiten des WWW beginnt dieses (im übrigen dann doch auch eher heterogene) Netzwerk unter Berufung auf ihre eigene Rechtgläubigkeit auf äußerst manipulative Weise, gewachsene Strukturen der Kirche (vor allem in Linz) schlecht zu machen. Gefährlich insofern, dass hier versucht wird (ob bewusst oder unbewusst, das wäre noch zu klären) die Kirche letztlich auch gesellschaftlich zu marginalisieren. Der jetzt ausgerufene Kirchenbeitragsboykott (wegen einer vielleicht nicht wirklich glücklich geratenen CD einiger bemühter Berufsjugendlicher - interessiert doch eh keinen Menschen - mit Inhalten zum Thema Sexualmoral, welche vielleicht nicht gerade hundertprozentig den Moralvorstellungen der Betreiber dieser etwas eigenartigen Seite passen) ist, so denke ich symptomatisch für einige Kreise, die nur noch eine Kirche der "Reinen" propagieren wollen - mitunter auch mit den Mittel der, wenn auch mühsam verbrämten, Erpressung (und willst du nicht mein Bruder sein, so halt ich meinen Kirchenbeitrag ein...)
Schade find ich nur, dass dieses, meist eher harmlos-betuliche, Portal, welches für nicht wenige Menschen, die´s durchaus ernst meinen mit ihrem Glauben, und so meine ich, auch herzensgute Leute sind, von einem fundamentalistischen Heißsporn missbraucht wird, um seine persönliche Vendeta gegen die Kirche der Diözese Linz zu reiten.
Schad´ drum, ein paar Leute mag ich dort wirklich im Forum...
Samstag, 24. November 2007
Florians Geburtstag
Erinnerungen an Ostern 2007
Das letzte Osterfest war für mich eines der am tiefst gehensten. Die Genesung einer Ministrantin von ihrem Gehirntumor und vor allem, dass alles so gut gelaufen ist, hat mich tief bewegt. Es ist schon eine tiefgreifende Lebenserfahrung, die Wirkung intensiven Betens und Ringens hautnah zu erleben. Aber was schreib ich - lassen wir einfach Bilder sprechen.
Osternacht |
Heute mal was ganz anderes
Gestern habe ich an der Hauptschule Rappottenstein den 6 Nachmittag Erste-Hilfe unterrichtet. Es ist eine Freude, den Jugendlichen zuzusehen, wie sie mit Eifer lernen, anderen Menschen im Notfall geziehlt zu helfen. Hier eine Diashow dazu
Mittwoch, 21. November 2007
Was heißt Glaube?
Ich glaube, was mir die Hl. Mutter Kirche aufträgt zu glauben - ich glaube Sätze - oder ist Glaube nicht doch etwas ganz anderes?
Im Spätherbst 2002 war es so weit, schreiend vor Schmerzen im Bauch wurde ich ins Spital gebracht - nekrotisierende Pankreatitis - 10 Tage Intensivstation, Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz - na ja, und ausgemacht war es die ersten Tage nicht, dass ich lebend wieder raus komme aus dem Krankenhaus - ich wurde aber nicht sediert bzw. in Tiefschlaf gelegt, sondern war die ganze Zeit über live dabei. Und gerade in dieser Situation hab´ ich für mich begriffen, was Glaube heißt - schlicht und ergreifend sich ganz in die Hand Gottes zu begeben. Der Tod war für mich eine Möglichkeit, die ich durchaus real ins Auge fasste, aber er machte mir keine Angst. Wie es kommt, so kommt es - nicht etwa in einem fatalistischen Sinne, sondern vielmehr fühlte ich mich ganz unmittelbar geborgen in der Situation, in der ich mich damals eben befand.
Seit dieser Zeit versuche ich immer wieder den Mensch diesen Begriff von Glaube zu erschließen - Glaube ist Vertrauen in die Gegenwart und Geborgenheit Gottes und das Leben aus diesem - Wissen heraus. Da geht es nicht um Angelesenes und zu glauben müssendes (zumindest nicht in erster Linie), sondern um meine/deine Existenz als von Gott gewolltes und geliebtes Geschöpf bis in die letzte Faser des Daseins hinein. Letztlich kann Glaube nicht nur dekretiertes sein, woran man eben glaubt. Vielmehr ist Glaube letztlich Liebe zu Gott, die einen Menschen ganz umfängt, sich selbst voll und ganz in der Liebe Gottes umfangen sich selbst wahrnehmend
Im Spätherbst 2002 war es so weit, schreiend vor Schmerzen im Bauch wurde ich ins Spital gebracht - nekrotisierende Pankreatitis - 10 Tage Intensivstation, Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz - na ja, und ausgemacht war es die ersten Tage nicht, dass ich lebend wieder raus komme aus dem Krankenhaus - ich wurde aber nicht sediert bzw. in Tiefschlaf gelegt, sondern war die ganze Zeit über live dabei. Und gerade in dieser Situation hab´ ich für mich begriffen, was Glaube heißt - schlicht und ergreifend sich ganz in die Hand Gottes zu begeben. Der Tod war für mich eine Möglichkeit, die ich durchaus real ins Auge fasste, aber er machte mir keine Angst. Wie es kommt, so kommt es - nicht etwa in einem fatalistischen Sinne, sondern vielmehr fühlte ich mich ganz unmittelbar geborgen in der Situation, in der ich mich damals eben befand.
Seit dieser Zeit versuche ich immer wieder den Mensch diesen Begriff von Glaube zu erschließen - Glaube ist Vertrauen in die Gegenwart und Geborgenheit Gottes und das Leben aus diesem - Wissen heraus. Da geht es nicht um Angelesenes und zu glauben müssendes (zumindest nicht in erster Linie), sondern um meine/deine Existenz als von Gott gewolltes und geliebtes Geschöpf bis in die letzte Faser des Daseins hinein. Letztlich kann Glaube nicht nur dekretiertes sein, woran man eben glaubt. Vielmehr ist Glaube letztlich Liebe zu Gott, die einen Menschen ganz umfängt, sich selbst voll und ganz in der Liebe Gottes umfangen sich selbst wahrnehmend
Ist der Papst schuld an Aids?
Dieser Schwachsinn ist mir schon des öfteren untergekommen. Sogenannte "moderne" Menschen geben solchen und ähnlich nicht selten von sich.
Mal ganz ehrlich: wird da dem Papst nicht zu viel an Einfluss unterstellt. Ist es wirklich die Aufgabe der katholischen Kirche Kondomkampagnen zu fördern??? Und ist die deutliche Darstellung der katholischen Ehemoral als eine, die der Verbreitung von HIV einen massiven Riegel vorschieben könnte, wirklich so fundamental falsch? Und - warum soll die Kirche möglicherweise Libertinage in sexuellen Belangen verkünden? Und - jetzt mal derb formuliert: Schert sich wirklich jemand, der mal auf eine schnelle Bettgeschichte aus ist, um die kirchliche Ehemoral in der Kondomfrage?
Natürlich ist es besser, wenn´s um glatten und puren Sex geht, Kondome zu benutzen und auch entsprechend zu verhüten. - Aber dazu braucht´s wirklich keinen päpstlichen Segen - und nicht alles, was Menschen tun, muss die Kirche gleich mal gut heißen.
Ich denke, dass das Maß einer christlichen Sexualmoral einmal ganz fundamental in der Liebe wurzeln und in diese wieder hineinmünden muss - die Liebe ist das Maß und letztlich auch das Ziel.
Dass es da noch andere Perspektiven gibt, so naiv bin ich nicht, dass abzustreiten und hinwegzurelativieren, aber die Anfrage muss zulässig sein, ob heutzutage nicht allzuleicht das Maß der Liebe gering gehalten wird zugunsten schnellen Lustgewinns ...
Mal ganz ehrlich: wird da dem Papst nicht zu viel an Einfluss unterstellt. Ist es wirklich die Aufgabe der katholischen Kirche Kondomkampagnen zu fördern??? Und ist die deutliche Darstellung der katholischen Ehemoral als eine, die der Verbreitung von HIV einen massiven Riegel vorschieben könnte, wirklich so fundamental falsch? Und - warum soll die Kirche möglicherweise Libertinage in sexuellen Belangen verkünden? Und - jetzt mal derb formuliert: Schert sich wirklich jemand, der mal auf eine schnelle Bettgeschichte aus ist, um die kirchliche Ehemoral in der Kondomfrage?
Natürlich ist es besser, wenn´s um glatten und puren Sex geht, Kondome zu benutzen und auch entsprechend zu verhüten. - Aber dazu braucht´s wirklich keinen päpstlichen Segen - und nicht alles, was Menschen tun, muss die Kirche gleich mal gut heißen.
Ich denke, dass das Maß einer christlichen Sexualmoral einmal ganz fundamental in der Liebe wurzeln und in diese wieder hineinmünden muss - die Liebe ist das Maß und letztlich auch das Ziel.
Dass es da noch andere Perspektiven gibt, so naiv bin ich nicht, dass abzustreiten und hinwegzurelativieren, aber die Anfrage muss zulässig sein, ob heutzutage nicht allzuleicht das Maß der Liebe gering gehalten wird zugunsten schnellen Lustgewinns ...
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Kirchenpolitik
Dienstag, 20. November 2007
Priesterseminare???
Wie lange noch geht es so weiter, oder besser kann es so noch weiter gehen.
Es war im Jahr 1985 als ich ins Priesterseminar eintrat. Wir waren insgesamt 16!! die da antraten, sich auf den Priesterberuf in der katholischen Kirche vorzubereiten. Alles war neu, die Uni, die Gespräche mit den 75 Kollegen und den Vorstehern. Da ging´s schon mal hin und wieder hart her. Aber wir verstanden auch zu feiern und das eine oder andere Mal über die Stränge zu schlagen. Es wurde gebetet und meditiert, studiert und diskutiert, manchmal gestritten, und schon mal das eine oder andere Glas Bier oder Wein dazu getrunken. Kabbaretabende fanden statt, Zustände in Kirche und Gesellschaft, in Uni und im Seminar kräftig durch den Kakao gezogen - aber wir lebten.
Und wenn ich heute in die Seminare blicke: Fromm sind sie, das sieht man auf den ersten Blick; fleißig sind sie auch (denk´ ich mir); aber - leben die auch wirklich und in der Wirklichkeit????
Wenn ich mich so umhöre, da fällt mir auf, dass in den Seminaren des öfteren Diskussionen laufen, die uns zu unserer Zeit all zu lächerlich vorgekommen wären. Da geht´s scheinbar nicht mehr um eine gerechtere Welt (und deren theologische Begründung), päpstliche Dokumente werden studiert, aber nicht etwa um sie einer kritischen Relecture zu unterziehen, sondern höchstens, um sie möglichst vollständig und unhinterfragt zu rezipieren (vor allem jene, die um kircheninterne und liturgische Belange kreisen, mit den großen Sozialenzykliken und ihren kritischen Ansätzen nimmt man´s dann doch wieder nicht so genau) , um eigene Glaubensgeschichte und Glaubensgeschichten geht´s höchstens nur noch am Rande - wichtig scheint das klerikale Outfit zu sein.
Die Frage ist dann nur - wo läuft unsere Kirche hin? Ich vermeide es, mir das vorzustellen...
Es war im Jahr 1985 als ich ins Priesterseminar eintrat. Wir waren insgesamt 16!! die da antraten, sich auf den Priesterberuf in der katholischen Kirche vorzubereiten. Alles war neu, die Uni, die Gespräche mit den 75 Kollegen und den Vorstehern. Da ging´s schon mal hin und wieder hart her. Aber wir verstanden auch zu feiern und das eine oder andere Mal über die Stränge zu schlagen. Es wurde gebetet und meditiert, studiert und diskutiert, manchmal gestritten, und schon mal das eine oder andere Glas Bier oder Wein dazu getrunken. Kabbaretabende fanden statt, Zustände in Kirche und Gesellschaft, in Uni und im Seminar kräftig durch den Kakao gezogen - aber wir lebten.
Und wenn ich heute in die Seminare blicke: Fromm sind sie, das sieht man auf den ersten Blick; fleißig sind sie auch (denk´ ich mir); aber - leben die auch wirklich und in der Wirklichkeit????
Wenn ich mich so umhöre, da fällt mir auf, dass in den Seminaren des öfteren Diskussionen laufen, die uns zu unserer Zeit all zu lächerlich vorgekommen wären. Da geht´s scheinbar nicht mehr um eine gerechtere Welt (und deren theologische Begründung), päpstliche Dokumente werden studiert, aber nicht etwa um sie einer kritischen Relecture zu unterziehen, sondern höchstens, um sie möglichst vollständig und unhinterfragt zu rezipieren (vor allem jene, die um kircheninterne und liturgische Belange kreisen, mit den großen Sozialenzykliken und ihren kritischen Ansätzen nimmt man´s dann doch wieder nicht so genau) , um eigene Glaubensgeschichte und Glaubensgeschichten geht´s höchstens nur noch am Rande - wichtig scheint das klerikale Outfit zu sein.
Die Frage ist dann nur - wo läuft unsere Kirche hin? Ich vermeide es, mir das vorzustellen...
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