Montag, 31. Dezember 2007

Segenswünsche zu Neujahr

Keine Ahnung, ob meinen Blog (außer Günter - ich "liebe" ihn dafür) irgendwer liest, aber wie dem auch immer sei: Ich wünsche allen, die diesen Blog lesen, ein segensreiches neues Jahr 2008.

Mir steht ein großes Abenteuer bevor: Der einjährige Aufenthalt in den North-West-Territories of Canada. Warte nur noch gespannt auf die Antwort von Bishop Murray Chattlain of the Diocese of McKenzie. Im Zuge meiner Recherchen komme ich immer mehr darauf, dass hier unheimlich Spannendes auf mich wartet, um ergründet zu werden - sicher kein Erholungsurlaub - vielmehr eine deutliche Herausforderung einerseits bedingt durch die extreme Abgeschiedenheit dieses Erdenteiles, extremes Klima, urtümliche Landschaften, andererseits auch durch die dort für mich ganz neuen gesellschaftlichen Bedingungen (First Nations, Inuit, Metis, anglophone Bevölkerung, reduzierte Infrastruktur u.ä.) ... - aber ich möcht´s wissen ...

Samstag, 29. Dezember 2007

Nicht wirklich wichtig ...

... aber dieser Blog ist ja was persönliches.
Ich hab schon vor längerer Zeit "gebeichtet", dass ich regelmäßig zwei etwas eigenartige Foren beobachte und fallweise dort unter dem Nick "sani" auch mal eine "Weisheit" niederschreibe. In letzter Zeit dürfte der Webmaster und Eigentümer des selbsternannt quasi-offiziösen Internetportals "kath.net" ein wenig aus der Rolle des Moderators springen, und sich zum Großinquisitor eigener Gnaden aufwerfen. Die Verdikte und Urteile, die er unter dem Nick "Gandalf" sich anmaßt, sind schon nahezu grandios.
Mich würde er schon ganz gerne auf seinem virtuellen Scheiterhaufen brennen sehen (so kommt es mir vor), aber scheinbar kann er mich, da Kleriker, nicht so richtig auf diesen raufstellen - deshalb löscht er mir schon mal jeden Beitrag, der möglicherweise seine Position (und vor allem seinen Charakter) offenbar machen könnte - im übrigen gebe ich zu, rein sprachlich fies zu sein - jedes der gelöschten Posts war so geschrieben, dass sich eigentlich nur Betroffene davon angesprochen fühlen könnten (allen anderen würden den Einwurf als Beitrag, der nicht mal polarisierend wirkt, einfach so stehen lassen) - na ja: quod erat demonstrandum - würden die Lateiner sagen - nur sind die gelöschten Beiträge Teil der Demonstration ...
Werde aber in den nächsten Wochen mal mit einem Bischof darüber reden, ob jeder Mensch, der sich einbildet, berufen zu sein, einfach so quasi-amtlich auftreten kann - so ohne Auftrag und so ...?

Samstag, 22. Dezember 2007

Eine Unsäglichkeit

Am Donnerstag trat in einer Kabarettsendung ein Pfarrer auf, der sich "Pfaffenheini" nennt. Der Typ ist schlicht peinlich und eine Katastrophe. Neokonservatives Gesülze in modernstem Gewand. Ich weiß wirklich nicht, ob ich mich freuen soll, dass der Typ in der Sendung voll verarscht wurde, ohne auch nur im Geringsten ansatzweise dem Kabaretisten Paroli bieten haben zu können - oder ob ich heulen soll, dass so ein Typ überhaupt eine solche Öffentlichkeit bekommt. Ich wüßte jede Menge schlagfertigere, intelligentere, "echtere" Priester als diese klerikale Rampensau, die beim Ruf "Achtung Kamera" mutmaßlich gleich mal "Wo?" ausruft, um gleich in deren Linse hineinzublicken

Jedenfalls war ich entsetzt

Und so nebenbei: Sein Internetauftritt ist nicht von schwachen Eltern: Also: Wann macht der das, wer bezahlt das, arbeitet der sonst noch was, oder schläft er nicht - oder bin ich ein so schwachmatischer Idiot, der solch´ Unsäglichkeiten zu schaffen nicht vermag?

Und im Übrigen: kann den keiner stoppen - Schönborn mach was!!!!! Vom Franz ist da ja nicht´s weiter zu erhoffen - ich kann mich da ja noch ans Seminar erinnern.....

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Top Secret

Two days ago, I have a meeting with my Bishop, Exc. Küng. We talked about my private project, to make a Sabbatical in the North-Western-Terretories of Kanada. I´m asthonished that my Bishop allowed me to do so. and so I´m very glad to go to Kanada next summer for a year.

Freitag, 7. Dezember 2007

Wieder einmal Pisa

Jetzt rumort es wieder im Blätterwald - die neue Pisastudie ist da und wir Österreicher sind schon wieder nicht unter den Top Ten; das kratzt gewaltig am Selbstbewußtsein: Die Fußballer inferior, die Schüler mediocer - wenn da nicht die Schifahrer wären, wo wären wir dann noch (Gottseidank hat bei uns noch keiner begriffen, dass der alpine Weltcup und auch die nordischen Bewerbe für so ungefähr 95% der Weltbevölkerung genauso interessant sind, wie Curling für den Durchschnittsösterreicher).

Was mich am meisten fasziniert, ist, dass alle möglichen Leute an der Misere schuld sein sollen, das Schulsystem, die Lehrer, usw. usf. aber zwei Gruppen am Bildungsgeschehen werden nahezu komplett ausgeklammert: die Schüler/innen und die Eltern.

Ich unterrichte am Land an einer kleinen (sehr kleinen) Hauptschule Religion (nur 2 Klassen) - aber eines ist mehr als auffallend: der Hang zum Mittelmäßigen (möglicherweise auch darunter); es gibt scheinbar nichts schlimmeres, als das ein Kind möglicherweise studiert (Matura an berufsbildenden Höheren Schulen sind mittlerweile akzeptiert) - ob im Wirtshaus oder in anderen "Umfeldern", man spürt immer die Reserviertheit gegenüber Bildung im Allgemeinen und Studium im Speziellen - wobei nochmal zwischen technischen, natur- und geisteswissenschaftlichen Studien unterschieden wird.

Nun ist mir klar, dass ein Studium nicht alles bedeutet, nein im Gegenteil, ich schätze jeden Beruf gleich hochwertig - vielmehr macht mir diese Reserviertheit der Bildung im Generellen Probleme. Das schlägt sich nämlich schon durch bis zu den Kleinen, die Freude am Lesen entwickeln sollten - wenn´s aber die Eltern nicht tun, im Gegenteil Belesenheit im alltäglichen Leben eher herabsetzen - wie soll das dann noch funktionieren mit der Lesefertigkeit; wenn z.B. eine Mutter versucht ihren Willen durchzusetzen, indem sie dem Kind ANDROHT lesen zu müssen, wenn es dieses oder jenes nicht mache - über diese Milieus hat noch keiner diskutiert ...

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Der Nikolaus kommt

In ein paar Stunden versammeln sich wieder Kinder vor dem Pfarrhof in Schönbach, um vom Nikolo kleine Geschenke zu bekommen. Kinderaugen werden wieder glänzen.

Was ganz anderes: Ein Wiener möchte den Elektrodiskonter Saturn klagen, wegen einer überaus zynischen Werbung mit den zugegebenermaßen kommerzialisierten Symbolen von Weihnachten. Scheinbar prügelt ein Osterhase mit Weihnachtsmannmütze den Nikolaus zusammen - warum auch immer.

Was mich aufstößt, ist der sich immer mehr breit machende Zynismus, der so scheint es, das ohnehin schon über die Maßen kommerzialisierte Weihnachtsfest zu konterkarieren sucht. Versuchte man noch vor ein paar Jahren sein Geschäft mit dem "Fest der Liebe" zu machen - sozusagen auf dem Rücken der Geburt Jesu seine Geschäfte zu machen, wird jetzt auch dieser letzte Funke menschlichen Miteinanders (und sei er noch so flachbrüstig) zur Zielscheibe des zynischen Kapitalismus gemacht - unverhohlen wird das "Ich MUSS haben" in den Mittelpunkt gestellt.

Samstag, 1. Dezember 2007

Der Papst hat eine neue Enzyklika herausgegeben -

- sie läuft gerade aus meinem Drucker raus. Bin schon neugierig was er schreibt - lustig aber finde ich das Gesülze so mancher Mitchristinnen und Mitchristen (besonders auf Kath.net), die mit Emphase "dem heiligen Vater dankbar sind" und anderes süßliches Gelaber, das mit im Mund kleben bleiben würde. - Ich nehme einmal an, dass das Schreiben ganz passable Inhalte hat (wie auch schon die letzte Enzyklika) , aber deswegen den eigenen kritischen Verstand gleich mal abzugeben?????

Aber, so denke ich, dürften in den letzten Jahren Strömungen in unserer Mutter Kirche massiv an Einfluss gewinnen, die bereit sind, bedingungslos alles anzunehmen, was obrigkeitlich verkündet wird. Nun ist mir schon klar, dass man mit der Glaubens- und Morallehre der Kirche gerade als Christin und Christ, respektive als Amtsträger gerade dieser Kirche nicht leichtfertig über das eine oder andere hinweggehen kann, nur vielleicht mal um einer billigen Modernität willen. Aber auf der anderen Seite ist es auch zu billig, Glaube und Moral der Kirche einzig und allein mit Argumenten "ex auctoiritate" zu verkünden bzw. sogar zu begründen. Wenn etwas wahr ist, dann ist es auch wahr, wenn ich mich nicht auf päpstliche Autorität stütze in meiner Argumentation. Umgekehrt wird etwas nicht wahrer, nur weil es der Papst sagt, respektive: wenn die einzige Stütze bzw. einziges Fundament einer Lehre nur in der Autorität des Verkünders seine Wurzel findet, und keinerlei Evidenz bzw. Empirie dazu vorliegt, dann steht diese Wahrheit auf tönernen Füßen.

Nur mal wieder so ein Gedanke