Freitag, 11. Jänner 2008

"Gutsprecher"

Ich hab´ ein neues Wort erfunden: "Gutsprecher" - wer sind denn solche: Für mich sind das alle, die dem Rest der Welt weismachen wollen, dass sowieso alles gut ist, und wenn´s noch nicht ist, dann wird es werden. Das sind für mich alle, die möglicherweise selber in der Güllegrube sitzend, keinen Ausweg wissend, einem einzureden versuchen, dass der Gestank eigentlich gut riecht - ja eigentlich Rosenblütenwasser ist. Und wer fällt mir da konkret ein: Kardinal Schönborn.

Glaubt der wirklich was er sagt? Wenn ja, in welcher Wirklichkeit lebt der Mann? Ich für meinen Teil halte den Papstbesuch für eine jener Veranstaltungen mit dem Wert eines umgefallenen Reissackes in Junan (eine chinesische Provinz) - auf alle Fälle keine "Frischzellenkur" die er zu sehen meint (Ich war beim 1. Papstbesuch als Jugendlicher dabei - damals ist wirklich etwas abgegangen - aber haben ja noch nicht die Ewiggestrigen das Schwert in der Hand gehabt) .

Ja, ich bin zuversichtlich, dass die Kirche Gottes weiterleben wird, nur weiß ich wirklich nicht, in welcher Form. Und vor allem noch eines: wo soll der Dampfer hin?

Ich jedenfalls habe ein größeres Problem mit den jetzt stattfindenden Vorgängen, vor allem in unserer Diözese St. Pölten. Die Veranstaltungen im Rahmen der diözesanen Erneuerung habe ich ganz gut empfunden - die verschiedenen Gruppen wurden (eigentlich das erste Mal seit Jahrzehnten) von der Diözesanleitung angehört; das allein war für mich schon sehr motivierend.
Auf einem anderen Blatt steht aber dann doch die Frage der konkreten Strukturen angesichts des sich immer mehr verschärfenden Priestermangels (vermutlich eine exponentielle denn eine lineare Entwicklung der Anzahl der Priester nach unten) - man kann´s nun drehen und wenden wie man will. Am Schluss bleibt immer eine Überforderung: entweder auf Seiten der Priester (und anderer pastoraler Berufe) oder auf Seiten des p.t. Kirchenvolkes; entweder die Priester (und anderen pastoralen Berufe) zerfleischen sich in der Sorge um die ihnen anvertrauten GEMEINDEN, oder die Gemeinden müssen sich damit abgeben, als solche aufhören zu existieren... Ich weiß nur eines: vor 12/13 Jahren sah mein Leben als Priester noch anders aus - vor allem entspannter ... Wie soll das nur weitergehen; ich würde mich so gerne verschiedenem widmen, aber ...?

1 Kommentar:

Günter hat gesagt…

Die Kirche muss mit der Zeit gehen,das ist warscheinlich für dich nichts neues